Neue Gentechnik: Agrarminister weiter uneins

Die EU-Landwirtschaftsministerinnen und -minister haben sich heute in Brüssel beim Thema neue Gentechnik nicht einigen können. „Wir nähern uns einer Einigung, aber eine Mehrheit ist noch nicht geschafft“, sagte der spanische Agrarminister und Ratsvorsitzende Luis Planas Puchades.

Der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass einige Formen der neuen genomischen Verfahren (NGT) nicht mehr unter die strengen Regeln für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) fallen sollen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) sprach sich gegen die aktuelle Ratsposition zur entsprechenden EU-Verordnung aus. Er begrüßte, dass weiterhin eine Opt-out-Option für die Mitgliedsstaaten bei einigen NGT-Sorten (Kategorie NGT-2) vorgesehen ist. Positiv sei auch das weiterhin geplante Verbot von NGT in der biologischen Landwirtschaft.

Streit über Patentierbarkeit

Ein Streitpunkt ist die Frage der Patentierbarkeit von mit NGT hergestellten Pflanzensorten. „Es geht darum, dass wir hier die großen Konzerne begünstigt sehen. Die vergleichsweise kleinstrukturierte Land- und Saatgutwirtschaft wird bedroht durch eine Monopolisierung, die hier stattfinden könnte“, so der Minister.

Hintergrund ist unter anderem die Sorge, dass mit Hilfe von NGT Pflanzensorten geschaffen werden, die auch durch herkömmliche Züchtung entstehen. Große Konzerne wären mit den neuen Verfahren aber schneller und könnten die Sorten auch noch patentieren.

Italien will nun mit Frankreich und Österreich eine gemeinsame Position zur Frage von Laborlebensmitteln finden. Das sagte der italienische Landwirtschafts, Francesco Lollobrigida.