Selenskyj warnt in Washington vor Auslaufen von US-Hilfen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Washington eindringlich vor dem Ausbleiben weiterer US-Militärhilfen für sein Land gewarnt.

Die Verzögerung dieser Hilfen sei ein „wahr gewordener Traum“ für den russischen Staatschef Wladimir Putin, sagte Selenskyj gestern in einer Rede an der Nationalen Universität für Verteidigung in der US-Hauptstadt. Die oppositionellen Republikaner im US-Kongress blockieren seit Wochen neue Hilfen für die Ukraine.

„Putin muss verlieren“, sagte Selenskyj in seiner Rede. Dabei könnten sich die USA auf die Ukraine verlassen – „und wir hoffen genauso, dass wir in der Lage sind, uns auf Sie zu verlassen“. Biden hatte die Republikaner erst vor wenigen Tagen gewarnt, dass Putin seine Angriffe bei einem russischen Sieg in der Ukraine nicht einstellen würde, sondern sogar ein NATO-Land angreifen könnte. Daher duldeten die Ukraine-Hilfen keinen weiteren Aufschub.

Treffen mit Biden und Kongressvertretern

Washington ist der wichtigste Unterstützer Kiews im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 haben die USA der Ukraine bereits Militärhilfen in Höhe von mehr als 44 Milliarden Dollar geliefert oder zugesagt.

Selenskyj war von Buenos Aires nach Washington gereist, wo er morgen mit Präsident Joe Biden und Spitzenvertretern des Kongresses zusammenkommen will. In Argentiniens Hauptstadt hatte der ukrainische Staatschef an der Amtseinführung des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei teilgenommen.