Festakt: Roma seit 30 Jahren als Volksgruppe anerkannt

Die für Volksgruppen zuständige Ministerin Susanne Raab (ÖVP) hat gestern Abend anlässlich des 30. Jahrestags der Anerkennung der Roma als Volksgruppe zu einem Festakt ins Bundeskanzleramt geladen. Für sie sei klar, dass die Kultur und Geschichte der Roma ein fester und integraler Bestandteil der Geschichte Österreichs ist. Neben mehreren Nationalratsabgeordneten nahm auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) an der Veranstaltung teil – er betonte das Gemeinsame.

Die eigentliche Anerkennung der Volksgruppe erfolgte am 23. Dezember 1993 mit der Kundmachung einer Verordnung nach dem Volksgruppengesetz, die auch für die Roma die Einrichtung eines Volksgruppenbeirates festlegte, der 1995 eingerichtet wurde.

Das Jahr markierte gleichzeitig den wohl schrecklichsten Punkt in der Nachkriegsgeschichte der unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgten Sinti und Roma: Bei einem am 5. Februar 1995 verübten Attentat in Oberwart wurden vier Roma getötet – durch eine Rohrbombe des rechtsradikalen „Briefbombers“ Franz Fuchs.