USA „besorgt“ über Berichte zu Phosphoreinsatz durch Israel

Die USA haben sich „besorgt“ über Berichte gezeigt, wonach Israel bei Angriffen auf den Libanon weißen Phosphor aus US-Produktion eingesetzt haben soll. „Wir haben diese Berichte gesehen, wir sind natürlich besorgt darüber“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, gestern. „Wir werden Fragen stellen, um zu versuchen, etwas mehr zu erfahren.“

Die „Washington Post“ hatte zuvor berichtet, bei einem israelischen Angriff im Südlibanon mit neun verletzten Zivilisten sei offenbar von den USA gelieferter weißer Phosphor eingesetzt worden. Ein für die Zeitung arbeitender Journalist fand laut Bericht Reste von drei Artilleriegeschoßen mit Seriennummern, aus denen hervorgehe, dass sie 1989 und 1992 in den Vereinigten Staaten hergestellt wurden.

Der Einsatz von weißem Phosphor als chemische Waffe ist nach internationalem Recht untersagt. Die Nutzung zur Beleuchtung von Schlachtfeldern ist jedoch erlaubt. Zudem kann er verwendet werden, um Rauchschwaden zu erzeugen.

Der Libanon hatte Israel vorgeworfen, diese Waffe wiederholt eingesetzt zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte ihrerseits, „Beweise für den illegalen Einsatz von weißem Phosphor durch Israel“ zwischen dem 10. und dem 16. Oktober zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte Israel Mitte Oktober vorgeworfen, weißen Phosphor im Gazastreifen und im Libanon einzusetzen. Die israelische Armee wies das zurück.