Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Kiew

Infolge eines russischen Raketenangriffs auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mindestens 53 Menschen verletzt worden. 20 von ihnen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, darunter zwei Kinder, schrieb der Bürgermeister von Kiew, Witali Klitschko, in seinem Telegram-Kanal.

Zerstörte Autos und Wohngebäude in Kiew
Reuters/Gleb Garanich

Aus einem beschädigten Wohnhaus seien 15 Menschen gerettet worden, darunter vier Kinder. Im Hof des Gebäudes seien Autos in Brand geraten. Auch mindestens zwei weitere Häuser hätten gebrannt, ein Kinderkrankenhaus sei beschädigt worden.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte teilten mit, die Hauptstadt sei mit zehn ballistischen Raketen beschossen worden. Alle zehn seien durch die Flugabwehr abgefangen worden. Wahrscheinlich habe Russland umfunktionierte Raketen des Flugabwehrsystems S-400 eingesetzt, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Ziel des Angriffs seien Infrastrukturanlagen in Kiew gewesen.

In der Nacht waren im Zentrum Explosionen von Flugabwehrraketen zu hören, wie ein Korrespondent der dpa berichtete. Erst danach wurde Luftalarm ausgelöst, der nach rund 40 Minuten wieder aufgehoben wurde. Im Ostteil der Millionenstadt wurden Behördenangaben zufolge aufgrund von herabstürzenden Raketenteilen Häuser beschädigt.

Auch Angriffe auf Odessa

Auch in der südukrainischen Region Odessa an der Schwarzmeer-Küste kam es zu russischen Angriffen mit Kamikazedrohnen. Obwohl alle Drohnen abgeschossen wurden, lösten deren Trümmer nach Angaben der Kommandostelle Süd der ukrainischen Streitkräfte einen Brand in einer Autowerkstatt aus. Zwei Mitarbeiter erlitten dabei Verletzungen.

Auch ein Hafengebäude soll durch herabstürzende Drohnenteile beschädigt worden sein. Insgesamt will das Militär in der Nacht alle neun russischen Drohnen vom iranischen Bautyp Schahed abgeschossen haben.