Gefeuerter Signa-Manager: Berichte über mögliche Hintergründe

In der Sache des unlängst entlassenen Signa-Topmanagers Timo Herzberg gibt es diversen Medienberichten zufolge Hinweise auf die Hintergründe. So berichtete etwa das deutsche „Handelsblatt“ von „dubiosen Deals“ – Kontrolleure seien etwa „auf merkwürdig mickrige Mieten – auch für Parkplätze seiner Porsche-Sammlung“ – gestoßen.

Signa begründete die am Montag per Aussendung bekanntgegebene Entlassung mit „Verdacht auf grobe Pflichtverletzungen“. Wie sowohl der „Kurier“ als auch die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwoch-Ausgaben) berichteten, stehe in der Causa eine Strafanzeige im Raum. Herzberg wies sämtliche Vorwürfe zurück – es gilt die Unschuldsvermutung.

Herzberg war als CEO der Prime Selection AG und Signa Development Selection AG Chef von zwei gewichtigen Signa-Töchtern. Signa-Angaben zufolge sei der Manager in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung „mit sofortiger Wirkung seiner Funktionen enthoben und mit sofortiger Wirkung außerordentlich und fristlos gekündigt“ worden. Die Verdachtslage sei eindeutig gewesen „und ließ den Aufsichtsräten keine andere Wahl“, hatte es kryptisch geheißen.

„Völlig haltlos“

Das „Handelsblatt“ berichtete von einem offenbar erst vor wenigen Monaten aufgezogenen Firmengeflecht. Geschäfte jener Unternehmen mit Signa sollen nun im Zentrum der Vorwürfe stehen. Im Kern gehe es um eine auf den Namen Havit getaufte Firma und ihre Tochterfirmen, wie unter anderem die deutsche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nahelegt.

Herzberg soll, etwas vereinfacht ausgedrückt, eine Signa-Immobilie in Berlin gewissermaßen an sich selbst vermietet haben, schreibt dazu die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“). „Etwas genauer gesagt, an eine Firma in Berlin namens Havit, hinter der über Umwege auch Herzberg selbst gestanden haben soll“, wie die APA dazu weiter berichtete.

Der gestürzte Vorstandschef bestreite jedes Fehlverhalten. „Die im Raum stehenden Vorwürfe sind haltlos und werden von Herrn Herzberg entschieden zurückgewiesen“, sagte sein Anwalt nach Angaben vom „Handelsblatt“.