Mitarbeiter gefährdet: Strafe für britisches Ministerium

Weil das britische Verteidigungsministerium durch eine E-Mail-Panne die Sicherheit zahlreicher afghanischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefährdet hat, muss die Behörde 350.000 Pfund (rund 406.000 Euro) Strafe zahlen.

In einer E-Mail an 245 Personen hatte das für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständige Team deren Adressen in das An-Feld gesetzt und nicht als Blindkopie (bcc) versandt.

Mindestens zwei Adressaten antworteten an alle Adressen und gaben dabei sensible Sicherheitsinformationen preis. Zum selben Fehler kam es in einer zweiten E-Mail an 20 afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um Übersetzerinnen bzw. Übersetzer.

„Besonders schwerwiegender Verstoß“

Die Leben dieser Menschen wären in Gefahr gewesen, wenn die Mails in die falschen Hände geraten wären, entschied der britische Datenschutzbeauftragte John Edwards einer heutigen Mitteilung zufolge. Der Fehler habe diejenigen im Stich gelassen, „denen unser Land so viel zu verdanken hat“.

Edwards sprach von einem besonders schwerwiegenden Verstoß gegen die Sicherheitspflicht, der die Strafe rechtfertige. Das Verteidigungsministerium erkannte die Entscheidung an und teilte mit, man habe sich bei den Betroffenen entschuldigt.

Die britischen Truppen waren wie die Soldaten anderer Staaten im Sommer 2021 überhastet aus Afghanistan abgezogen. Dabei blieben viele britische Staatsbürger und afghanische Hilfskräfte zurück.