USA halten Waffen für Israel wegen radikaler Siedler zurück

Die USA zögern einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Lieferung von mehr als 27.000 Gewehren, die für Israels Polizei bestimmt ist. Die Regierung von Präsident Joe Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten, schrieb das „Wall Street Journal“ heute unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte.

Die bisherigen Zusicherungen Israels, dass die Gewehre – darunter die Modelle M4 und M16 – nur bei der Polizei verblieben, reichten demnach nicht aus. Das US-Außenministerium habe deshalb konkrete Schritte gefordert, mit denen die von Siedlern im Westjordanland ausgehende Gewalt gegen Palästinenserinnen und Palästinenser eingedämmt werde, schrieb die Zeitung weiter.

Die USA befürchten, dass die Gewalt im Westjordanland zu einem Konflikt in der gesamten Nahost-Region führen könnte.

Gut 40 Prozent von Israels Munition nicht präzisionsgelenkt

Etwa 40 bis 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition ist nach CNN-Informationen nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezieht sich bei seinen Angaben auf drei ungenannte Quellen, die eine entsprechende Bewertung des Büros der Geheimdienstkoordination in Washington eingesehen haben, wie der Sender gestern (Ortszeit) berichtete. Der Rest und damit die Mehrheit der bisher abgeworfenen Munition war laut dem Bericht präzisionsgelenkt.

Israel habe seit dem 7. Oktober insgesamt rund 29.000 Stück Munition gegen Ziele am Boden eingesetzt. Ungelenkte Munition sei in der Regel weniger präzise und könne eine größere Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen, hieß es in dem Bericht. Der Sprecher der israelischen Armee, Nir Dinar, sagte dem Sender auf Anfrage: „Wir gehen nicht auf die Art der verwendeten Munition ein.“