Galant zu Biden-Berater: Gaza-Krieg dauert noch lange

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, ist in Israel eingetroffen und hat dort Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant getroffen. Er soll im Auftrag von US-Präsident Joe Biden auf Israel einwirken, den Krieg gegen die Hamas mit weniger zivilen Opfern zu führen. Galant betonte dagegen, „um die Hamas zu zerstören, ist mehr Zeit nötig als ein paar Monate. Das wird ein langer Krieg sein, den wir am Ende gewinnen werden.“ Zugleich dankte Galant den USA für ihre umfassende militärische und diplomatische Unterstützung.

Im Anschluss an die Treffen traf Sullivan auch die restlichen Mitgliedern des Kriegskabinetts. Sullivan berät mit den israelischen Vertretern mehrere Themen: wie lange Zeit Israel für den Krieg gegen die Hamas noch braucht, Voraussetzungen für weitere Verhandlungen über einen neuen Geiseldeal, wie die humanitäre Notlage der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza eingedämmt werden kann und wie die Hisbollah von Israels Nordgrenze zurückgedrängt werden kann.

USA halten Waffen für Israel wegen radikaler Siedler zurück

Die USA zögern unterdessen einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Lieferung von mehr als 27.000 Gewehren, die für Israels Polizei bestimmt ist. Die Regierung von Präsident Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten, schrieb das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte.

Die bisherigen Zusicherungen Israels, dass die Gewehre – darunter die Modelle M4 und M16 – nur bei der Polizei verblieben, reichten demzufolge nicht aus. Das US-Außenministerium habe deshalb konkrete Schritte gefordert, mit denen die von Siedlern im Westjordanland ausgehende Gewalt gegen Palästinenserinnen und Palästinenser eingedämmt werde, schrieb die Zeitung weiter.

Die USA befürchten, dass die Gewalt im Westjordanland zu einem Konflikt in der gesamten Nahost-Region führen könnte.

Gut 40 Prozent von Israels Munition nicht präzisionsgelenkt

Etwa 40 bis 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition ist nach CNN-Informationen nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezog sich bei seinen Angaben auf drei ungenannte Quellen, die eine entsprechende Bewertung des Büros der Geheimdienstkoordination in Washington eingesehen haben, wie der Sender gestern (Ortszeit) berichtete. Der Rest und damit die Mehrheit der bisher abgeworfenen Munition war laut dem Bericht präzisionsgelenkt.