Mutmaßliche Hamas-Mitglieder in Europa festgenommen

In Deutschland, den Niederlanden und Dänemark sind nach Angaben von Sicherheitsbehörden mehrere mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden, die Anschläge gegen jüdische Einrichtungen in Europa geplant haben sollen.

Wie der deutsche Generalanwalt in Karlsruhe heute mitteilte, wurden drei Personen in Berlin und ein weiterer Verdächtiger in Rotterdam festgenommen. Sie seien der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung verdächtig.

Anschläge vereitelt?

Den Ermittlungen zufolge sollten Waffen nach Berlin geschafft und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden. Die dänische Polizei teilte mit, in Dänemark und den Niederlanden seien mehrere Personen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Anschlags festgenommen worden.

Die dänische Polizei sprach von einem koordinierten grenzüberschreitenden Einsatz mit vier Festnahmen. „Die Ermittlungen haben ergeben, dass ein Netzwerk von Personen einen Terrorakt vorbereitet hat“, sagte der Chef des dänischen Inlandsgeheimdiensts PET, Flemming Drejer, bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen.

Der israelische Geheimdienst Mossad erklärte dagegen nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die dänischen Behörden eine „Hamas-Infrastruktur auf europäischem Boden“ aufgedeckt und sieben Personen festgenommen hätten.

Zentralrat der Juden besorgt

Der Zentralrat der Juden in Deutschland äußerte sich besorgt über die mutmaßlichen Anschlagspläne. Das „zeigt in erschreckender Weise, wie akut die terroristische Bedrohung auch in Deutschland ist“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Gleichzeitig ist es beruhigend, mit welch wachem Blick die Sicherheitsbehörden jüdisches Leben in Deutschland schützen. Ihnen gilt mein Dank.“