Dutzende Migranten bei Calais gekentert: Ein Toter

Im Ärmelkanal ist in der Nacht auf heute vor der Küste Frankreichs ein Boot mit Dutzenden Migrantinnen und Migranten an Bord gekentert. Mindestens ein Mensch starb dabei, erklärten die französischen Behörden, ein weiterer befinde sich in Lebensgefahr und sei in ein Krankenhaus in der Küstenstadt Calais gebracht worden. Die französischen Rettungskräfte in Gris-Nez nahe Calais waren in der Nacht alarmiert und auf ein Boot in Seenot knapp acht Kilometer vor der Küste hingewiesen worden.

Den Behörden zufolge erreichte ein Rettungsboot gegen 00.30 Uhr die Gegend um die Unglücksstelle. Einer der Schläuche des Bootes sei luftleer gewesen, zahlreiche Insassen hätten sich im Wasser befunden. 66 Menschen seien aufgegriffen und zurück nach Calais gebracht worden. Boote und Flugzeuge suchten demnach weiter nach Überlebenden, der französische Innenminister Gerald Darmanin wurde zu einem Besuch in Calais erwartet.

Jährlich versuchen Zehntausende Menschen, mit gefährlichen Überfahrten in kleinen Booten über den Ärmelkanal von Frankreich aus nach Großbritannien zu gelangen. Das Phänomen ist eines der zentralen Themen der britischen Politik, zudem sorgt es regelmäßig für Streit zwischen London und Paris. Frankreich bekommt von Großbritannien Geld dafür, die Küste zu überwachen. Dabei sind unter anderem auch Flugzeuge und Drohnen im Einsatz.