Manager staatsnaher Firmen verdienen teils mehr als der Kanzler

In vielen Unternehmen und Einrichtungen der öffentlichen Wirtschaft verdienen die Spitzenmanager mehr als der Bundeskanzler. Im Jahr 2022 waren in 26 Unternehmen die Jahresbezüge der insgesamt 58 Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung höher als das Kanzlergehalt von knapp 317.000 Euro. Das geht aus einem heute veröffentlichten Bericht des Rechnungshofes hervor.

Die höchsten durchschnittlichen Vorstandsbezüge bezahlen die Post (1,99 Mio. Euro) und der Verbund (1,46 Mio. Euro). Der Gesamtdurchschnitt der Bezüge der Vorstandsmitglieder aller untersuchten Unternehmen betrug im Jahr 2022 knapp 219.000 Euro.

Für seinen aktuellen Einkommensbericht hat der Rechnungshof die durchschnittlichen Einkommen bei 459 Unternehmen und Einrichtungen des Bundes für das Jahr 2021 erhoben und bei 452 Unternehmen für das Jahr 2022. Die Daten enthalten Informationen zum Einkommen von Vorständen und Geschäftsführern, Aufsichtsratsmitgliedern und Beschäftigten.

Der Frauenanteil ist sowohl in den Vorstandsetagen als auch in den Aufsichtsräten gestiegen – im Vorstands- und Geschäftsführungsbereich von 21,1 Prozent im Jahr 2019 auf 24,1 Prozent im Jahr 2022. In den Aufsichtsräten lag der Frauenanteil 2019 noch bei 31,7 Prozent, bis 2022 stieg er auf 36,2 Prozent.

Die Einkommen der weiblichen Vorstandsmitglieder oder Geschäftsführerinnen betrugen 2022 im Durchschnitt über alle Branchen etwa 193.000 Euro. Das waren 85 Prozent der Durchschnittsbezüge der Männer.