Maersk und Hapag stoppen Transporte durch Rotes Meer

Nach Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die großen Schifffahrtsunternehmen Maersk und Hapag-Lloyd ihre Containerfahrten über die für den internationalen Handel bedeutende Route gestoppt. Die deutsche Reederei sprach gestern von einer befristeten Maßnahme bis Montag.

Dann werde die Lage neu bewertet. Gestern waren zwei Schiffe von Geschoßen getroffen worden, die aus dem Gebiet der jemenitischen Huthi-Rebellen kamen, darunter ein Hapag-Lloyd-Schiff.

Angriffe „besorgniserregend“

„Nach dem Beinahe-Zwischenfall mit der ‚Maersk Gibraltar‘ gestern und einem weiteren Angriff auf ein Containerschiff heute haben wir alle Maersk-Schiffe in der Region, die die Straße von Bab al-Mandab passieren wollen, angewiesen, ihre Fahrt bis auf Weiteres auszusetzen“, hieß es in einer Erklärung der dänischen Reederei Maersk.

Die jüngsten Angriffe seien besorgniserregend und stellten eine Bedrohung der Sicherheit dar. Die Situation werde weiterhin genau verfolgt. Man sei bestrebt, die bestmögliche Stabilität der Lieferketten von Kunden zu gewährleisten, und ergreife Maßnahmen, um die Auswirkungen auf Kunden so gering wie möglich zu halten.

Deutschland prüft US-Bitte um Marineeinsatz

Die deutsche Regierung verurteilte die Angriffe und prüft eine US-Bitte um einen Marineeinsatz. „Wir prüfen gerade die Anfrage und die Optionen, die es dazu gibt. Wir sind aber noch nicht am Ende der Prüfung“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte in Berlin, aus den USA sei vor einigen Tagen eine Anfrage an die Deutsche Marine gestellt wurde, ob sie in der Lage sei, im Roten Meer zu unterstützen, „ohne dass das konkret mit Forderungen hinterlegt war“.

Das britische Seesicherheitsunternehmen Ambrey meldete zudem mindestens zwei weitere Zwischenfälle im Schiffsverkehr in der Region. Bei diesen soll ein unter liberianischer Flagge fahrendes Containerschiff, die „MSC Alanya“, von den Huthi aufgefordert worden sein, den Kurs in Richtung Jemen zu ändern.