Depardieu stellt Mitgliedschaft in Ehrenlegion „zur Verfügung“

Der wegen Vergewaltigung und sexueller Gewalt angeklagte Schauspieler Gerard Depardieu hat seine Mitgliedschaft in der französischen Ehrenlegion „zur Verfügung gestellt“. Das teilten Depardieus Anwälte gestern mit.

Zugleich kritisierten sie Äußerungen von Kultusministerin Rima Abdul Malak, der sie „einen weiteren Schlag gegen die ohnehin schon sterbende Unschuldsvermutung“ vorwarfen.

Disziplinarverfahren der Ehrenlegion angekündigt

Die Kultusministerin hatte zuvor ein Disziplinarverfahren der Ehrenlegion gegen den Schauspieler angekündigt und dessen Verhalten gegenüber Frauen als „Schande für Frankreich“ bezeichnet. Die Aufnahme in die Ehrenlegion ist die höchste Auszeichnung, die in Frankreich verliehen wird.

Gegen Depardieu läuft seit Ende 2020 ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 im Alter von 22 Jahren in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

In der vergangenen Woche hatte zudem die Schauspielerin Helene Darras den Kollegen wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 angezeigt. Depardieu weist sämtliche Vorwürfe zurück. Zahlreiche weitere Frauen haben Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen, erstatteten bisher jedoch keine Anzeige.