Papst verurteilt israelischen Angriff auf Pfarre in Gaza

Nach tödlichen Schüssen auf Mitglieder der katholischen Gemeinde in Gaza wächst die Kritik an Israel. Papst Franziskus verurteilte bei seinem Mittagsgebet gestern auf dem Petersplatz in Rom den Angriff auf die beiden Frauen. Den Beschuss der Pfarrgebäude in Gaza und die Beschädigung der dortigen Niederlassung von Mutter-Teresa-Schwestern bezeichnete er als laut Kathpress „sehr schwerwiegende und schmerzhafte Nachrichten“.

Papst Franziskus
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Franziskus betonte, auf dem Gelände der Pfarre befänden sich „keine Terroristen, sondern Familien, Kinder, Kranke, Behinderte und Ordensfrauen“. Mit dem Seelsorgepersonal der einzigen katholischen Pfarre in Gaza hatte der Papst in den vergangenen Wochen häufig telefoniert.

Scharfschütze soll zwei Frauen erschossen haben

Am Samstag hatte ein israelischer Scharfschütze die beiden Frauen auf dem Gelände der katholischen Pfarre der Heiligen Familie in Gaza getötet, sieben weitere Personen seien verletzt worden. Nach israelischen Angaben soll sich auf dem Grundstück ein Raketenwerfer befunden haben. Wie das Lateinische Patriarchat von Jerusalem in einer ungewohnt deutlichen Stellungnahme betonte, seien die Schüsse ohne Vorwarnung und „kaltblütig“ auf das Pfarrgelände abgegeben worden, auf dem keine Kriegführenden gewesen seien.

Zweifel an Bericht über Bulldozer

Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza forderte unterdessen die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen. Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender al-Jazeera gestern unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen.

An dem Bericht wurde allerdings rasch Zweifel laut. Der Journalist Shayan Sardarizadeh von der Faktencheck-Einheit der BBC meinte auf X (Twitter), ein entsprechendes Video stamme nicht aus jüngster Zeit, sondern aus dem Jahr 2013 und sei in Ägypten aufgenommen worden. Auch Israels Armee wies die Vorwürfe zurück.