Regisseur Wolfgang Glück verstorben

Der Regisseur Wolfgang Glück ist tot. Er starb bereits am Mittwoch im Alter von 94 Jahren, wie seine Tochter Judith Glück heute bestätigte.

Regisseur Wolfgang Glück
APA/Herbert Pfarrhofer

Glück hat den Aufschwung des österreichischen Films im Alleingang eingeleitet, lange bevor Virgil Widrich, Stefan Ruzowitzky, Götz Spielmann und sein Schüler Michael Haneke bei den Oscars zu Ehren kamen: 1987 wurde Glück für „38 – Auch das war Wien“ für einen Academy Award nominiert – der Höhepunkt einer arbeitsreichen Karriere.

Erfolg mit Torberg-Verfilmung „Der Schüler Gerber“

Glück hat mehr als 100 Theaterinszenierungen, rund 80 Filme und über 400 Fernseharbeiten in Deutschland und Österreich realisiert und zählte damit zu den produktivsten Vertretern seines Fachs. Internationale Reputation erwarb sich der am 25. September 1929 geborene Wiener vor allem mit Literaturverfilmungen, aus denen die Friedrich-Torberg-Bearbeitung „Der Schüler Gerber“ hervorsticht.

Die Nominierung für den Auslandsoscar bescherte ihm immerhin zwei Angebote aus Hollywood, die aber – nach eigener Aussage auch am eigenen Hochmut – scheiterten. „Ich wäre wirklich undankbar, wenn ich etwas bedauern würde. Ich war zeitweise der meistbeschäftigte Regisseur Europas. Das ist natürlich kein Qualitätskriterium, aber das Merkmal einer Karriere. Einzig das, was mich am meisten interessiert hat, der Spielfilm, konnte ich wenig machen.“