Ein Krokodil im Wasser
APA/AFP/Courtesy Of Jonty Fratus
Australien

Fluten schwemmen Krokodile in Wohngebiete

Der Tropensturm „Jasper“ hat in Australiens Norden schwere Schäden angerichtet. Die Regenmenge habe „ein ganz neues Niveau“ erreicht, so der Regierungschef des Bundesstaates Queensland, Steven Miles. Hunderte Menschen mussten gerettet werden – nicht nur vor den Überschwemmungen, sondern etwa auch vor Krokodilen, die mit den Wassermassen in Wohngebieten gespült wurden.

„Jasper“ war bereits am Mittwoch an der Nordostküste als Tropensturm auf Land getroffen und schwächte sich in der Folge zu einem Tiefdruckgebiet ab. Dennoch überzog er die Region mit rekordverdächtigen Regenmengen. Die Überschwemmungen betreffen einen insgesamt 400 Kilometer langen Küstenabschnitt. Am Montag hielten die Regenfälle die Region weiter in Atem, es wurden nach wie vor steigende Pegel erwartet.

„Ich habe mit Leuten gesprochen, die ihr ganzes Leben im Norden des Bundesstaates gelebt haben und die sagen, dass sie noch nie etwas Vergleichbares erlebt haben“, sagte Miles. Mit Booten und Hubschraubern wurden Hunderte Menschen aus den Überschwemmungsgebieten gerettet.

Krokodil in australischer Gemeinde eingefangen

Nach schweren Regenfällen und den daraus resultierenden Überschwemmungen ist ein Salzwasserkrokodil in einem überfluteten Stadtgebiet der australischen Gemeinde Ingham eingefangen worden. Das 2,80 Meter lange Tier war gesichtet worden, wie es im Flutwasser durch die Straßen schwamm.

Krokodil mit Lasso eingefangen

In der Gemeinde Ingham wurde laut der australischen Nachrichtenagentur AAP ein Salzwasserkrokodil mit einem Lasso eingefangen. Das 2,80 Meter lange Tier war gesichtet worden, wie es im Flutwasser durch die Straßen nahe Häusern schwamm. Auch Queenslands Polizeichefin Katarina Carroll warnte, das Hochwasser werde wahrscheinlich „Krokodile und alle möglichen anderen Dinge“ in Wohngebiete spülen. Bei früheren Flutkatastrophen habe es auch Probleme mit Haien gegeben.

Ein Krokodil wird eingefangen
APA/AFP/Courtesy Of Jonty Fratus
Im Ort Ingham wurde das Tier mit einem Lasso eingefangen

Die Gemeinde Wujal Wujal nördlich von Cairns sei nur noch ein „Meer aus schmutzigem Wasser und Schlamm“, sagte Ortsvorsteherin Kiley Hanslow dem Fernsehsender ABC. Auch hier würden Krokodile herumschwimmen, lautete die Warnung. Wujal Cairns sollte vollständig evakuiert werden. Erste Versuche, eine Gruppe Menschen, unter ihnen ein siebenjähriges Kind, die auf dem Dach eines Krankenhauses ausgeharrt hatten, zu retten, gingen schief. Die Hubschrauber seien „nicht durchgekommen“, hieß es.

Zerstörte Straße in Queensland, Australien
Reuters
Die Schäden durch „Jasper“ dürften in die Milliarden gehen

Cairns unter Wasser

Die Küstenstadt Cairns war laut australischen Medien vom Umland abgeschnitten. Die Zufahrtsstraßen im Norden, Süden und Westen waren überflutet, und der Flughafen musste geschlossen werden. Allein in der Nacht auf Montag wurden hier mehr als 300 Menschen in Sicherheit gebracht, wie die Polizei des Bundesstaats mitteilte. „Cairns ist nun eine Insel im äußeren Nordqueensland“, hieß es auf ABC. Die 150.000-Einwohner-Stadt ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das bei Touristinnen und Touristen beliebte Great Barrier Reef.

Australien: Schwere Regenfälle in Cairns

Im australischen Bundesstaat Queensland hat der Tropensturm „Jasper“ für Sturm und Starkregen gesorgt. Die Überschwemmungen betreffen einen insgesamt 400 Kilometer langen Küstenabschnitt. Besonders betroffen ist die 150.000 Einwohner zählende Stadt Cairns.

Nach Angaben von Laura Boekel der Meteorologiebehörde von Queensland fielen in einigen Gebieten binnen 24 Stunden mehr als 600 Millimeter Regen. Die Flüsse in der Region waren bereits nach einem Tropensturm in den vergangenen Tagen vollgelaufen, der auch zur Überschwemmung von Autobahnen führte und Bäume entwurzelte. Bei den neuen Unwettern wurde ein zehn Jahre altes Mädchen im Süden von Queensland von einem Blitz getroffen. Es schwebte in Lebensgefahr.

Überflutungen in Cairns, Australien
Reuters/Brent Paterson
Die Überschwemmungen betreffen einen 400 Kilometer langen Küstenabschnitt

Militär unterstützt Helfer

„Dieses Hochwasser ist das schwerste jemals in Cairns aufgezeichnete Hochwasser – und es ist ganz erheblich schwerer“, so der Hydrologe Jonathan Nott von der James-Cook-Universität. Es sei bis zu 40 Prozent höher als der bisherige Höchstwert von 1977.

Das australische Militär setzte zwei große Transporthubschrauber ein, um Vorräte und Helfer in die von den Überschwemmungen betroffenen Städte zu bringen. Australiens Premierminister Anthony Albanese sagte, die Armee werde zusätzliche Einsatzkräfte in die Flutgebiete senden. Der Finanzminister von Queensland, Cameron Dick, warnte bereits vor „milliardenschweren“ Unwetterschäden.