Bericht: Regeln zu Holocaust-Leugnung für X verwässert

Nach der Übernahme von X (Twitter) durch Elon Musk sind offenbar zahlreiche Regeln und Sanktionen verwässert worden. Das berichtete die irische Zeitung „Business Post“ gestern und bezieht sich auf Dokumente, die dem Blatt vorliegen. Konkret geht es etwa um Holocaust-Leugnung und rassistische Ausdrücke, die weniger hart bestraft werden sollen.

Der irischen Zeitung liegen Dokumente von Juni bis Oktober des Jahres vor, die als Richtlinie für die Moderation des Kurznachrichtendienstes dienen. Wurden Userinnen und User, die derartiges Material posten, früher gesperrt, soll das nun explizit nicht mehr zu einer Suspendierung führen.

Neben der Leugnung des Holocausts führt auch das Übertragen von Bildern von Adolf Hitler und das Posten von rassistischen und homophoben Ausdrücken nicht mehr direkt zu einer Sperre. Transfeindliche Verhaltensweisen, etwa „Deadnaming“ (das Verwenden des bisherigen Vornamens etwa von Transpersonen), werden überhaupt nicht mehr geahndet. Viele Postings, die früher gelöscht worden wären, werden nun lediglich mit einem Hinweis versehen, so „Business Post“ weiter.

Musk pocht seit seiner Übernahme der Plattform auf „Redefreiheit“ – und verärgert damit Werbekunden: Zahlreiche Unternehmen, darunter Apple, Disney und IBM, werben nicht mehr auf X. Zuletzt erwartete die „New York Times“, dass Twitter bis Jahresende rund 70 Mio. Dollar Werbeeinnahmen entgehen könnten. Musk übernahm die Plattform 2022 für 44 Mrd. Dollar.