Griechenland will 30.000 Migranten Arbeitserlaubnis geben

Die griechische Regierung will rund 30.000 irregulär eingereisten Migrantinnen und Migranten eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung geben. Ein entsprechender Änderungsantrag für die bestehende Gesetzgebung soll heute im Parlament eingebracht werden. Grund für die Maßnahme sei der Mangel an Arbeitskräften vor allem in der Landwirtschaft, sagte Arbeitsminister Adonis Georgiadis dem Radiosender Skai.

Bisher durften jene Personen in Griechenland erst nach sieben Jahren regulär arbeiten. Nun soll legalisiert werden können, wer nachweislich bereits seit drei Jahren im Land lebt, bisher nicht straffällig geworden ist und ein Arbeitsangebot vorweisen kann.

Durch die Legalisierung könne Schwarzarbeit bekämpft werden, auch seien die bisher illegal Beschäftigten künftig sozial- und pensionsversichert und zahlten die entsprechenden Beiträge ein, sagte Georgiadis. Vor allem aber könnten offene Stellen besetzt werden.

Medien: 70.000 Arbeitskräfte fehlen

Im Obst-, Gemüse- und Olivenanbau sowie in der Viehzucht fehlen griechischen Medien zufolge aktuell rund 70.000 Arbeitskräfte. Auch im Tourismussektor und im Bauwesen gibt es demnach Zehntausende unbesetzte Stellen.

Griechenland ist eines der Hauptziele von Geflüchteten, die in die EU gelangen wollen. Bis zum 10. Dezember dieses Jahres sind laut UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) knapp 45.000 Menschen auf dem Land- oder Seeweg von der Türkei nach Griechenland gekommen.

Während ein Teil der Menschen Asyl erhält, werden andere abgelehnt. Manche von ihnen fliehen dann vor den Behörden und lassen sich illegal in Griechenland nieder. Ihre Lebensbedingungen sind oft schlecht: Sie haben keinen legalen Status und arbeiten notgedrungen illegal für wenig Geld.