Analyse: EU droht Großteil der Umweltziele zu verfehlen

Die EU droht den Großteil ihrer Umweltziele für dieses Jahrzehnt zu verfehlen. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die die Europäische Umweltagentur (EUA) heute in Kopenhagen veröffentlichte. So sei es „sehr unwahrscheinlich“, dass es der EU gelinge, ihren Energieverbrauch so stark zu verringern wie geplant.

Um in der EU wie geplant bis 2030 das Äquivalent von 992,5 Millionen Tonnen Erdöl einzusparen, müsste sich das in den vergangenen zehn Jahren vorgelegte Tempo beim Zurückfahren des Energieverbrauchs verdreifachen, führte die EUA aus. Als „wenig wahrscheinlich“ stuft die EU-Behörde es ein, dass die Mitgliedsstaaten bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien beim Energieverbrauch auf 42,5 Prozent steigern.

Immerhin ist es der Analyse zufolge „zweifellos wahrscheinlich“, dass die EU ihr Ziel erfüllt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken. Außerdem sei es „sehr wahrscheinlich“, dass die EU die Zahl ihrer vorzeitigen Todesfälle infolge von Luftverschmutzung um 55 Prozent verringern kann.

„Sehr unwahrscheinlich“ ist laut EUA hingegen, dass bis 2030 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen nach Biokriterien bewirtschaftet werden.

„Bestehende Gesetze besser anwenden“

Die EU-Umweltagentur überprüft alljährlich die Fortschritte der 27 EU-Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung ihres gemeinsamen Umweltaktionsplans für den Zeitraum 2021 bis 2030.

Laut der diesjährigen Analyse müssen die Mitglieder ihre Hausaufgaben besser machen. „Um die Fortschritte zu beschleunigen, müssen die Mitgliedsstaaten die bestehenden Gesetze besser anwenden und Klima und Umwelt in andere Politikbereiche integrieren“, mahnt die EUA.