Haus von Marie-Louise von Habsburg in Piacenza wird Museum

Ein historisches Gebäude im Zentrum der norditalienischen Stadt Piacenza, das einst im Besitz vom Marie-Louise von Habsburg (1791–1847) stand, wird in ein Museum umgewandelt. Das Kulturministerium in Rom unterzeichnete einen Sanierungsplan für das Gebäude. Es soll mit Ausstellungsräumen ausgestattet werden, in denen Verbreitung der lokalen Kultur gefördert werden soll, angefangen bei der Geschichte der Stadt Piacenza.

Die Sanierungsarbeiten haben bereits begonnen und werden die Wiederherstellung der Räume ermöglichen, ohne ihre besonderen Merkmale zu verändern. Das Gebäude wurde 1832 gebaut und befindet sich innerhalb des Militärgebiets von Piacenza auf einem Gelände, das ursprünglich vom antiken Teatro Ducale della Cittadella, dem offiziellen Hoftheater, eingenommen wurde. Das Theater wurde am 24. Dezember 1798 durch einen Brand zerstört.

Mit Napoleon verheiratet

Erzherzogin Marie-Louise, die älteste Tochter von Kaiser Franz II./I., wurde während der österreichischen Kriege gegen Frankreich auf Betreiben Fürst Metternichs mit dem französischen Kaiser Napoleon verheiratet.

Damit sollte die schwache habsburgische Position während der Revolutionskriege gestärkt werden. Napoleons militärische Niederlage war für Marie-Louise ein Ausweg aus dieser ungeliebten Ehe. Sie ging nach Norditalien und heiratete nach Napoleons Tod ihren Hofmeister.

Unter dem Regime der Regentin Maria Luigia, wie die Erzherzogin in Italien genannt wurde, veränderten sich die Städte Parma und Piacenza zu ihrem Vorteil. Die Erzherzogin ordnete die Finanzen, entfaltete eine rege Bautätigkeit und förderte das kulturelle Leben des Herzogtums. Mit dem berühmten Teatro Regio in Parma errichtete sie eines der schönsten klassizistischen Theater Italiens.