Italien: Ärzte streiken gegen Regierung Meloni

Aus Protest gegen die im Budgetgesetz 2024 enthaltenen Maßnahmen sind die Ärzte in Italien heute in den Streik getreten. Rund 200.000 Mediziner und Medizinerinnen beteiligten sich an dem ganztägigen Streik. 25.000 geplante Operationen fielen aus. Nur die Versorgung in Intensiv- und Notfallstationen wurde gewährleistet, teilte der Ärzteverband Anaao Assomed mit. Dem Streik schlossen sich auch Veterinärmediziner an.

Anti-Regierungsprotest vor dem Gesundheistministerium in Rom
IMAGO/ZUMA Wire/Marco Di Gianvito

Der Protest richtete sich gegen die im Budgetgesetz enthaltenen Maßnahmen der Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni im Gesundheitswesen, die von den Gewerkschaften für die Bedürfnisse des schwerbelasteten Sektors als unzulänglich bewertet werden.

Starker Personalmangel

Das Gesundheitswesen sei von starkem Personalmangel belastet, Überarbeitung und Stress seien die Norm. Der laufende Abbau staatlicher Ressourcen gefährde die Zukunft des öffentlichen Gesundheitssystems, warnen die Ärzte. Vor dem Sitz des Gesundheitsministeriums in Rom gab es am Montag einen Sitzstreik von Ärzten.

Die Gewerkschaften kritisierten, dass Bürger und Bürgerinnen immer öfter selber für Gesundheitsausgaben aufkommen müssen. Das belaste vor allem die einkommensschwachen Italiener, die ohnehin schon die Auswirkungen der Krise in den vergangenen Jahren sehr zu spüren bekommen hätten. Der Ärztestreik löste entrüstete Reaktionen von Konsumentenschutzverbänden aus.