Israels Militär wirft Hisbollah „stetige Eskalation“ vor

Israels Militär hat die libanesische Hisbollah-Miliz vor einer Verschärfung der Kampfhandlungen an der Grenze gewarnt. „Wir sind heute näher an einem Krieg als gestern“, sagte Militärsprecher Jonathan Conricus und warf der Hisbollah eine „stetige, systematische Eskalation entlang der Grenze“ vor.

Die Schiitenmiliz, die eng mit dem Iran verbunden ist, verwickle „den Libanon in einen gefährlichen Krieg“, sagte Conricus gestern. Eine diplomatische Lösung mit der Hisbollah werde angestrebt. Sollte diese nicht erreicht werden, sei das israelische Militär bereit, „seine Fähigkeiten zu nutzen, damit israelische Zivilisten im Grenzgebiet in ihre Häuser zurückkehren können“.

Den Angaben nach wurden in den vergangenen Monaten rund 80.000 israelische Zivilisten und Zivilistinnen aufgrund der Kampfhandlungen im Norden in Sicherheit gebracht.

Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober kommt es immer wieder zu gegenseitigem Beschuss in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

Oppositionschef Lapid warnt vor Ausweitung des Krieges

Auch der israelische Oppositionschef Jair Lapid warnt vor einer möglichen Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas auf weitere Regionen. Es gebe „mehrere Kräfte“, die Israel in einen „Mehrfrontenkrieg“ hineinziehen wollten, sagte Lapid gestern bei einem Besuch in Berlin. Die „sensibilisierten“ Teile der israelischen Gesellschaft bemühten sich „zusammen mit den USA und europäischen Ländern, das zu verhindern“.