USA gründen Allianz zu Schutz von Schiffen im Roten Meer

Die USA haben die Schaffung einer multinationalen Allianz zur Sicherung der Schifffahrtsrouten im Roten Meer bekanntgegeben. Beteiligt seien auch Großbritannien, Frankreich und Spanien. Geplant seien gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und dem Golf von Aden.

Der Krieg im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas wirkt sich zunehmend auf die Sicherheit der internationalen Schifffahrt im Roten Meer und um die Südküste des Jemen aus. Dort verlaufen wichtige Routen zwischen Afrika und Asien sowie über den Sueskanal am Nordende des Roten Meeres von und nach Europa.

Vor der Küste des Jemen werden weite Gebiete von den Huthi-Rebellen, die die radikalislamische Hamas im Gazastreifen unterstützen, kontrolliert. Sie haben mehrfach Frachter im Roten Meer angegriffen, denen sie eine Verbindung zu Israel unterstellen, und Raketen auf Israel selbst abgefeuert.

Etliche Reedereien reagieren

Mehrere Reedereien, darunter die weltweit größte Containerreederei MSC, haben reagiert und meiden den Sueskanal – was allerdings deutlich längere Wege um die Südspitze Afrikas und damit höhere Kosten bedeutet.

Die taiwanische Reederei Evergreen stoppte den Frachtverkehr mit Israel. „Für die Sicherheit von Schiffen und Besatzung hat Evergreen Line beschlossen, die Annahme israelischer Fracht mit sofortiger Wirkung vorübergehend einzustellen“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Containerschiffe der Reederei seien zudem angewiesen worden, die Fahrt durch das Rote Meer bis auf Weiteres auszusetzen.

Bericht über erfolglosen Piratenangriff

Eine britische Firma für Schifffahrtssicherheit, Ambrey, erhielt indes nach eigenen Angaben einen Bericht über einen Angriff von Piraten auf ein Schiff in der Nähe der jemenitischen Hafenstadt Aden. Der Enterversuch sei erfolglos gewesen, die Besatzung sei unverletzt, teilte Ambrey mit.

Die Huthis hatten angekündigt, ihre Angriffe fortzusetzen, bis Israel seine Offensive im Gazastreifen beendet. Gestern Abend zeigten sie sich angesichts der US-Überlegungen zu einer gemeinsamen Allianz gegen die Gruppe kämpferisch. Man sei bereit, sich jeder von den USA geführten Koalition im Roten Meer entgegenzustellen.