Einsatzkräfte in einem zerstörten Haus
APA/AFP
China

Erdbeben fordert über 120 Menschenleben

Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 127 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden nach dem Beben der Stärke 6,2 am späten Montagabend zudem über 700 Verletzte gemeldet. Berichtet wird außerdem von Schäden an Tausenden Gebäuden. Eiseskälte erschwert die Rettungsbedingungen.

Im Bezirk Jishishan in der Provinz Gansu kamen mindestens 113 Menschen ums Leben, es gab mehr als 530 Verletzte. Die benachbarte Provinz Qinghai meldete 14 Tote und fast 200 Verletzte. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 5,9 an. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten.

Augenzeugen und -zeuginnen berichteten Xinhua, das Erdbeben habe Schäden an Straßen und anderer Infrastruktur verursacht. In mehreren Dörfern fiel der Strom aus, die Wasserversorgung wurde unterbrochen. Die abgelegene Region gilt als eine der ärmsten Chinas, in der es auch noch viele sehr einfach gebaute Häuser gibt.

Mehrere Nachbeben gemeldet

Im Laufe des Tages kam es zu mehreren Nachbeben. Auch Xinjiang, die westliche Nachbarprovinz von Gansu, wurde von einem Beben der Stärke 5,5 getroffen. Berichte über Opfer gibt es derzeit nicht.

Einsatzkräfte in einem zerstörten Gebäude
AP/Xinhua/Zhang Hongxiang
Von Tausenden Häusern sind nur noch Trümmer übrig

Minus zehn Grad erwartet

Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde soll die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag minus zehn Grad erreichen. Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz schickte Helfer in die Region. Die Eisenbahnbehörde setzte die Durchfahrt von Zügen durch das Erdbebengebiet aus.

Eine Grafik zeigt das Epizentrum des Bebens in Nordwestchina
Grafik: APA/ORF; Quelle: CENC

Menschen harrten mit Decken im Freien aus

Chinesische Staatsmedien zeigten Fotos von Menschen, die nach dem Beben aus ihren Häusern flohen und bei winterlichen Temperaturen in Decken gehüllt im Freien ausharrten. Das Staatsfernsehen zeigte Rettungskräfte, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten.

Tote bei Erdbeben in China

Bei einem Erdbeben in China sind mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Erdbeben der Stärke 6,2 wurden mehr als 2.000 Kräfte in das Katastrophengebiet entsandt.

„Wir stehen immer noch unter Schock“, sagte ein Mann aus Jishishan etwa zwei Stunden nach dem Beben dem lokalen Nachrichtenportal Jimu. Er und seine Familie seien aus ihrer Wohnung im 16. Stock die Stiege hinuntergerannt. Dann hätten sie sich mit dem Auto in Sicherheit gebracht.

Erdbeben im Westen häufig

Auch in Lanzhou, der Provinzhauptstadt von Gansu, war das Beben laut Augenzeugen und -zeuginnen zu spüren. In sozialen Netzwerken wurden Videos von Studierenden in Lanzhou geteilt, die in der Nacht aus ihren Zimmern eilten und sich in Sicherheit brachten.

Trümmerteile eines eingestürzten Hauses auf einem Auto
APA/AFP
Jishishan in der Provinz Gansu traf das Erdbeben besonders heftig

In den bergigen Regionen im Westen Chinas kommt es immer wieder zu Erdbeben. Allerdings trifft es oft sehr dünn besiedelte Regionen. Das letzte schwere Erdbeben in China mit vielen Toten hatte sich im vergangenen Jahr ereignet, als im Südwesten des Landes mehr als 70 Menschen ums Leben kamen.

2014 starben bei einem Beben in der Provinz Yunnan rund 600 Menschen. Im Jahr 2008 wurde die Provinz Sichuan von einem sehr schweren Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, bei dem mehr als 80.000 Menschen ums Leben kamen.