Bericht: Decathlon setzt Russland-Geschäft fort

Die französische Decathlon-Gruppe hat nach Recherchen des Investigativmediums Disclose ungeachtet des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine weiter Geschäfte in Russland gemacht. Eine Briefkastenfirma in Dubai habe dazu gedient, die Lieferungen der in Bangladesch hergestellten Waren nach Russland zu verschleiern, berichtete Disclose heute.

Zu den gelieferten Produkten zählen etwa Fleecejacken, Skijacken, Outdoorbekleidung und Schuhe im Wert von etwa elf Millionen Euro. Nach den von Disclose eingesehenen Dokumenten bestellte Decathlon die Waren über eine Filiale in Singapur und ließ sie über Dubai nach Russland bringen.

Sportartikel als „Grauzone“

Decathlon wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Disclose zitierte das Unternehmen mit der Aussage, es wolle „alles tun, um den Weiterverkauf seiner Produkte in Russland zu verhindern“. Die bisher verhängten Sanktionen schließen Sportartikel nicht ausdrücklich ein. „Es ist eine Grauzone“, schreibt Disclose.

Kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Decathlon zwar wie zahlreiche andere westliche Unternehmen seinen Rückzug aus Russland angekündigt. Aber wenige Monate später waren die Waren in den von einer russischen Firma übernommenen Geschäften wieder aufgetaucht.