Eine Person gibt Eurobanknoten in eine Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
Steuerzuckerln und Boni

Das bringt 2024 für die Geldbörse

Neues Jahr, neues Geld? Zumindest in einigen Bereichen dürfen sich die Österreicherinnen und Österreicher freuen, denn es könnten ihnen ein paar Euro mehr im Geldbörserl übrig bleiben – für viele in Zeiten der auch 2024 anhaltenden Inflation eine Wohltat, wenn auch nur eine kleine.

Das Jahr 2024 wird erneut von der Teuerung geprägt sein, auch wenn diese bereits abnimmt. Es gibt kräftige Zuwächse bei den Gehältern, etwa im öffentlichen Dienst. Für die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer der Metalltechnischen Industrie gibt es ein Lohn- und Gehaltsplus von 8,6 Prozent. Im Handel einigte man sich nach Weihnachten auf ein Plus von durschschnittlich 8,43 Prozent. Die Inflation könnte 2024 laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) auf 4,1 Prozent sinken.

Die Pensionen steigen um 9,7 Prozent. Einzig Luxuspensionisten mit Bezügen ab 5.850 Euro müssen sich mit einem Fixbetrag von immerhin 568 Euro im Monat begnügen. Erstmals schlagend wird die Anhebung des Frauenpensionsalters. Wer in der ersten Jahreshälfte 1964 geboren ist, kann erst mit 60,5 Jahren in Pension gehen. Für Frauen mit Geburtsstichtagen in der zweiten Hälfte 1964 sind es 61 Jahre. Im Behindertenbereich gibt es nun bis zum 25. Lebensjahr einen Zugang zum Arbeitsmarktservice (AMS).

Grafik zu Gehaltsabschlüssen 2024
Grafik: APA/ORF

Steuerlich kommen Änderungen bei den ersten vier Tarifstufen, gespeist aus dem variablen Drittel der Abschaffung der kalten Progression. Überstunden werden steuerlich entlastet. Auch die Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit tritt in Kraft. Im Gesundheitsbereich werden Kassenleistungen ausgebaut, zusätzlich will man 100 neue Vertragsarztstellen schaffen und – unterstützt durch Förderungen – auch besetzen. Das Pflegegeld steigt, weitere Familien- und Sozialleistungen ebenso, und zwar um 9,7 Prozent.

Zuschläge für Heizungstausch und Sanierungen

Mehr Geld gibt es für Heizungstausch (75 Prozent der Kosten werden im Schnitt übernommen) und Gebäudesanierung (300 statt 100 Euro pro Quadratmeter). Photovoltaikanlagen werden steuerfrei, das Flaschenpfandsystem nimmt Formen an. Im Verkehrsbereich kommt das kostenlose Klimaticket für alle 18-Jährigen. Klimaschutzmaßnahmen wie die von 32,5 auf 45 Euro pro Tonne steigende CO2-Steuer machen das fossil betriebene Autofahren teurer.

Erhöht wird ab dem Veranlagungsjahr 2024 auch der Kindermehrbetrag. Dieser wird künftig bei Vorliegen der Voraussetzungen bis zu 700 Euro anstatt wie bisher 550 Euro betragen. Zusätzlich wird jener Zuschuss, den Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen zur Kinderbetreuung gewähren können, von 1.000 Euro steuerfrei auf 2.000 erhöht, und die Altersgrenze der begünstigten Kinderbetreuung wird von zehn auf 14 Jahre erhöht.

Weiter gesenkt wird die Körperschaftssteuer, und zwar von 25 im vergangenen und 24 im heurigen auf 23 Prozent. Davon sollen bis zu 150.000 österreichische Unternehmen, in erster Linie kleine und mittlere Betriebe, profitieren.

Förderung der Freiwilligenarbeit

Gefördert wird die Freiwilligenarbeit. Hierzu wird es die kleine und große Freiwilligenpauschale geben. Die kleine Freiwilligenpauschale ermöglicht steuerfreie Zuwendungen von 30 Euro pro Kalendertag bzw. 1.000 Euro pro Kalenderjahr von der gemeinnützigen Organisation an ihre Freiwilligen.

Die große Pauschale erhöht diesen Betrag auf 50 Euro pro Kalendertag bzw. auf 3.000 Euro pro Kalenderjahr für bestimmte Tätigkeiten (etwa Tätigkeiten für Sozialdienste) im Zusammenhang mit der Freiwilligentätigkeit. Steuerfrei werden ab 1. Jänner Entschädigungszahlen an Mitglieder in Wahlbehörden.

Echtzeitüberweisungen werden Standard

Die Prämien für das bei den Österreicherinnen und Österreichern beliebte Bausparen und die staatlich geförderte Altersvorsorge („Zukunftsvorsorge“) bleiben 2024 unverändert. Die Bausparprämie liegt wieder bei 1,5 Prozent, für die Zukunftsvorsorge beträgt die Prämie weiterhin 4,25 Prozent. Auch im kommenden Jahr wird beim Bausparen eine Einzahlung von höchstens 1.200 Euro im Jahr gefördert, die maximale Prämie liegt dementsprechend bei 18 Euro. Der höchstmögliche Zuschuss für die Zukunftsvorsorge wird dagegen etwas ansteigen.

Echtzeitüberweisungen sollen nach dem Willen der EU-Kommission im Laufe des kommenden Jahres zum Standard in Europa werden. Sie dürfen dann nicht mehr teurer sein als Standardüberweisungen, die in der Regel kostenlos sind. Erwartet wird, dass die EU-Regeln noch vor den Parlamentswahlen im April in Kraft treten. Die Banken haben dann sechs Monate Zeit zur Umsetzung. Zudem sollen alle Kreditinstitute dazu verpflichtet werden, die schnellen Überweisungen jederzeit anzubieten. Normale Überweisungen dauern in der Regel einen Arbeitstag, Echtzeitzahlungen dagegen nur bis zu zehn Sekunden.