UNO: Israels Maßnahmen für Gaza-Hilfe „unzureichend“

Vor einer erneuten Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat über eine Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat der UNO-Nahost-Gesandte Tor Wennesland die jüngsten Maßnahmen Israels zur Ermöglichung humanitärer Hilfslieferungen für den Gazastreifen als „unzureichend“ kritisiert.

Der Transport von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen stehe weiterhin „vor fast unüberwindbaren Herausforderungen angesichts der humanitären Katastrophe“ in dem Palästinensergebiet.

Die von Israel ergriffenen „begrenzten Maßnahmen“ einschließlich der Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Gas zum Kochen sowie die Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom seien zwar „positiv, aber bei Weitem nicht ausreichend für das, was notwendig ist“, sagte Wennesland heute vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York.

„Viel chirurgischerer Eingriff“ gefordert

Der britische Außenminister David Cameron forderte Israel unterdessen zu einem „viel chirurgischeren, klinischeren und gezielteren Ansatz“ bei seinem Vorgehen gegen die radikalislamische Hamas auf. Nach Gesprächen mit seinem italienischen Kollegen Luigi Di Maio sagte Cameron in Rom, Großbritannien fordere Israel auf, „anzuerkennen, dass es die Opfer unter der Zivilbevölkerung minimieren“ müsse.

Zugleich sagte Cameron hinsichtlich internationaler Forderungen nach einer Waffenruhe, eine Einstellung der Kämpfe sei „nicht nachhaltig, wenn man dauerhaft aufhört und die Hamas die Kontrolle auch nur über einen Teil des Gazastreifens behält“.

Man könne von Israel nicht eine Zweistaatenlösung erwarten, „wenn die Hamas einen Teil dessen kontrolliert, was Palästina sein würde“, sagte der britische Außenminister. Eine nachhaltige Lösung bedeute, „dass die Hamas keine Bedrohung mehr für Israel darstellt, dass sie nicht in der Lage ist, das zu tun, was sie am 7. Oktober getan hat“.

100 weitere Ausländer verlassen Gazastreifen

Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gingen unterdessen weiter. Heute reisten etwa 100 von ihnen aus dem abgeriegelten Küstengebiet nach Ägypten aus. Viele von ihnen werden an der Grenze von Vertretern ihrer jeweiligen Botschaften empfangen, die dann die Weiterreise über den Flughafen Kairo organisieren.