Spanische Journalistin wirft Depardieu Vergewaltigung vor

Nach Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen in Frankreich wirft nun auch eine spanische Journalistin dem französischen Schauspielstar Gerard Depardieu Vergewaltigung vor. Sie habe bei der spanischen Polizei Anzeige gegen den 74-Jährigen eingereicht, sagte die Journalistin und Autorin Ruth Baza gestern. Der 23 Jahre ältere Depardieu habe sie im Oktober 1995 in Paris vergewaltigt, als sie ihn für das Magazin „Cinemania“ interviewt habe, schilderte sie.

Gerard Depardieu, 2016
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat

Laut der heute 51 Jahre alten Baza soll sich der Vorfall auf dem Gelände der früheren Produktionsgesellschaft Roissy Films ereignet haben. Sie habe „zu keiner Zeit“ dem Sex mit dem Schauspieler zugestimmt und sei „wie gelähmt“ gewesen, schilderte sie. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten den Eingang einer Anzeige von Baza zunächst nicht.

Gegen Depardieu läuft bereits seit Ende 2020 in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

Depardieu weist Vorwürfe zurück

Anfang Dezember hatte zudem die Schauspielerin Helene Darras Depardieu wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 angezeigt. Zahlreiche weitere Frauen hatten diesen in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen, erstatteten bisher jedoch keine Anzeige. Depardieu, der am 27. Dezember 75 wird, weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen vor wenigen Tagen als „Schande für Frankreich“ bezeichnet und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet. Auslöser war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht.