14 Haftstrafen in Polen wegen Spionage für Russland

Wegen der Vorbereitung von Sabotageakten im Auftrag eines Spionagerings für Russland hat ein polnisches Gericht gestern 14 Angeklagte aus Russland, Belarus und der Ukraine zu Haftstrafen zwischen dreizehn Monaten und sechs Jahren verurteilt.

Den Angeklagten wurde vorgeworfen, als Teil eines Spionagerings Anschläge auf Züge mit Hilfslieferungen für die Ukraine geplant und Militäreinrichtungen sowie wichtige Infrastruktur in dem NATO-Mitgliedsland ausgeforscht zu haben.

Die Beschuldigten würden in allen Anklagepunkten für schuldig befunden, sagte der Vorsitzende Richter Jaroslaw Kowalski. Alle 14 hatten sich zuvor schuldig bekannt. Zwei weitere Angeklagte sollen in einem getrennten Verfahren vor Gericht kommen, nachdem sie ihre Geständnisse zurückgezogen hatten.

Auch Verbreitung von Propaganda als Aufgabe

Den Ermittlern zufolge sollen die Mitglieder des Spionagerings ihre Anweisungen über den Onlinedienst Telegram erhalten haben und in Kryptowährung bezahlt worden sein. Zu den von ihnen ausgeforschten Einrichtungen gehörten Grenzübergänge zur Ukraine und die wichtigsten Bahnstrecken für den Transport von Waffen und humanitärer Hilfe in das Nachbarland. Zu ihren Aufgaben gehörte laut Ermittlungen zudem die Verbreitung von Propagandaschriften, um Hass auf Ukrainer und Ukrainerinnen zu säen.