Putin beschlagnahmt OMV-Beteiligungen in Russland

Die OMV und die deutsche Wintershall Dea sollen laut einem Erlass des russischen Präsidenten Wladimir Putin formell ihre Anteile an Gasförderprojekten in der russischen Arktis verlieren.

Die Anteile sollen zwangsweise verkauft werden. Alle Aktivitäten mit russischer Beteiligung, darunter die Beteiligung von Wintershall Dea an der Gaspipeline „Nord Stream“ sowie die Gemeinschaftsunternehmen mit Gasprom sollen bis Mitte 2024 rechtlich getrennt werden, wie aus dem Dekret hervorgeht.

Die Beteiligungen von OMV und Wintershall Dea am Feld Juschno Russkoje und an den Achimow-Projekten, die beide in der Region Jamal-Nenez im hohen Norden Russlands liegen, sollen auf neu gegründete russische Gesellschaften übertragen werden.

OMV: Russland-Geschäft seit 2022 wertberichtigt

Der Erlös aus dem Verkauf der Anteile werde auf Sonderkonten der bisherigen ausländischen Eigentümer überwiesen, heißt es weiter. Alle bisher gültigen Unternehmensverträge verlieren mit der Unterzeichnung des Dekrets ihre Gültigkeit.

Die OMV will den Erlass des russischen Präsidenten nun prüfen und „gegebenenfalls weitere Schritte einleiten, um ihre Rechte zu wahren“, wie es heute in einer Stellungnahme des Unternehmens hieß.

Das Russland-Geschäft habe man bereits 2022 mit insgesamt 2,46 Milliarden Euro wertberichtigt. Diese Wertanpassung umfasse die 24,99-Prozent-Beteiligung an Juschno Russkoje ebenso wie die Forderungen gegenüber der Nord Stream 2 AG. „Es sind somit faktisch keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Ergebnisse zu erwarten“, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme.