Aktivisten: Iran vollstreckt Todesurteil gegen Frau

Die iranische Justiz hat nach Erkenntnissen von Aktivistinnen und Aktivisten ein umstrittenes Todesurteil gegen eine Frau vollstreckt.

Samira Sabsian sei heute exekutiert worden, berichtete die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights. Die Justiz hatte Sabsian nach Informationen von Menschenrechtlern vor gut zehn Jahren für den Mord an ihrem Ehemann schuldig gesprochen.

NGOs hatten das Urteil scharf kritisiert und auch noch in den vergangenen Tagen versucht, Druck auszuüben, um die Vollstreckung zu stoppen. Sabsian soll laut der iranischen Nachrichtenagentur Rokna zum Zeitpunkt des Urteils 18 Jahre alt gewesen sein, ihre Kinder waren damals sieben und drei. Sabsian war dementsprechend zum Zeitpunkt der Geburt ihres ersten Kindes erst elf Jahre alt.

Laut den Aktivisten ließ die Justiz der Islamischen Republik 2023 deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren zuvor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Nach Einschätzung der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Hengaw von Ende November wurden in diesem Jahr bereits 700 Menschen exekutiert.

EU-Mitarbeiter droht Todesurteil

Dem im Iran inhaftierten EU-Mitarbeiter Johan Floderus droht das Todesurteil. Die iranische Justiz wirft dem Schweden laut einem Bericht unter anderem „Korruption auf Erden“, Verstöße gegen die nationale Sicherheit und Zusammenarbeit mit dem Erzfeind Israel vor, wie das Justizportal Misan erklärte.

Ein Revolutionsgericht in der Hauptstadt Teheran hatte die Vorwürfe vor wenigen Tagen vorgetragen. Wann das Urteil gesprochen werden soll, ist derzeit noch unbekannt.