Drei Tage nach der laut Wahlbeobachtern von Unregelmäßigkeiten überschatteten Parlamentswahl in Serbien hat die Wahlkommission eine Wiederholung der Abstimmung in 30 Wahllokalen verkündet, in denen bisher noch keine Ergebnisse ermittelt werden konnten. Diese soll am 30. Dezember stattfinden, wie es heute in einer vom staatlichen Fernsehsender RTS veröffentlichten Erklärung hieß.
Von der Wahlwiederholung betroffen sind demnach vor allem Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Gegenden. Insgesamt gibt es in Serbien mehr als 8.000 Wahllokale. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hatte bei der Parlamentswahl und den Kommunalwahlen am Sonntag einen umfassenden Sieg für sich beansprucht. In den letzten Tagen kam es zu Protesten, bei denen sich Tausende vor der Wahlkommission in Belgrad versammelten.
Nach den von der Wahlkommission veröffentlichten Ergebnissen kam Vucics rechtspopulistische Serbische Fortschrittspartei (SNS) auf 46,7 Prozent der Stimmen, das lose Oppositionsbündnis Serbien gegen Gewalt auf 23,5 Prozent.
Berichte über Reihe von „Unregelmäßigkeiten“
Die Kritik an den Wahlen wuchs, nachdem eine internationale Beobachtermission am Montag von einer Reihe von „Unregelmäßigkeiten“ bei dem Urnengang berichtete, darunter Fälle von Gewalt, Stimmenkauf und das Füllen der Wahlurnen mit gefälschten Stimmzetteln.