Ukrainisches Militär bestätigt Geländegewinne der Russen

Das ukrainische Militär bestätigt Geländegewinne der Russen bei deren Bodenoffensive seit zwei Monaten im Südosten der Ukraine. „Seit dem 10. Oktober, als der Feind aktiver wurde, ist er an einigen Stellen um eineinhalb bis zwei Kilometer vorgerückt“, sagte Oberst Olexandr Schtupun, Armeepressesprecher in diesem Frontabschnitt. Er fügte hinzu: „Aber das hat ihn viel gekostet.“ Schwerpunkt der Angriffe sei die Industriestadt Awdijiwka, die dicht an der russisch kontrollierten Donbas-Hauptstadt Donezk liegt.

Ukraine: Russland an Mannstärke überlegen

An Mannstärke sei der Feind überlegen, räumte Schtupun gestern in der Dauernachrichtensendung des ukrainischen Fernsehens ein. Den hohen russischen Einsatz an Soldaten und Panzertechnik in der Region bestätigen auch Beobachter wie der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in den USA, ebenso die hohen russischen Verluste. Ihre Berichte belegen ebenfalls ein Vorrücken der Russen, das die Ukraine gerade in Awdijiwka unter Druck setzt.

Für gestern nannte der Abendbericht des ukrainischen Generalstabs 89 einzelne russische Bodenangriffe an sieben Frontabschnitten. Demnach gab es erneut 31 Gefechte bei Awdijiwka. Aber auch auf dem südlichen Dnipro-Ufer bei Krynki im Gebiet Cherson wurden 29 Gefechte gezählt. Dort unterhält die ukrainische Armee seit einigen Wochen einen Brückenkopf. Die Russen haben diese vergleichsweise geringen ukrainischen Kräfte bisher nicht zurückwerfen können. Die Angriffe seien abgewehrt worden, hieß es in dem Generalstabsbericht aus Kiew.