Pakistans Sicherheitskräfte schlagen Proteste nieder

In Pakistans Hauptstadt Islamabad sind Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Demonstrierende vorgegangen. Hunderte Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Protestes gegen die Verfolgung einer Minderheit seien in der Nacht festgenommen worden, berichteten pakistanische Beamte und Aktivisten heute.

Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Sicherheitsbeamte mit Wasserwerfern und Tränengas auf die Demonstranten schossen.

Hintergrund ist ein von Frauen angeführter Protestmarsch gegen die Verfolgung der ethnischen Minderheit der Belutschen. Auslöser war die Tötung eines jungen Mannes durch Anti-Terror-Einheiten Anfang Dezember in der Stadt Turbat im Südwesten des Landes.

Pakistans unabhängige Menschenrechtskommission (HRCP) verurteilte das gewaltsame Vorgehen. Der Umgang sei unverzeihlich, schrieb HRCP beim Kurznachrichtendienst X (Twitter). Die Gewalt gegen die Demonstranten zeige auch, „wie wenig der Staat von der Forderung der Demonstranten nach Wahrung ihres Rechts auf Leben und Freiheit hält“. Auch Amnesty International zeigte sich tief besorgt über das Ausmaß der Gewalt.