Miss France mit Kurzhaarfrisur sorgt für heftige Debatten

Die 20-jährige Mathematikstudentin Eve Gilles ist am Samstag zur neuen Miss France gekürt worden. Zum ersten Mal gewann eine französische Frau mit kurzen Haaren diesen Titel. Seither ebbt die Diskussion über sie, ihren Körper und vor allem über ihren „Pixie Cut“, bei dem die Haare bis knapp über die Ohren reichen, nicht ab.

Eve Gilles nach ihrer Wahl zur Miss France 2024
APA/AFP/Arnaud Finistr

In sozialen Netzwerken wird Gilles’ Frisur als wokes Statement gesehen. Kritisiert wurde, dass eine Frau mit Kurzhaarfrisur den Preis gewinnen kann. Bei ihrer Entscheidung hatte sich die Jury über das Votum des Publikums hinweggesetzt, das 50 Prozent der Entscheidung ausmacht. Das Publikum hatte sich für zwei andere Kandidatinnen starkgemacht.

„Französische Schönheit nie nur Frage des Aussehens“

Allerdings hat Gilles auch zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen auf ihrer Seite. Die französische Journalistin Agnes Poirier meinte etwa im „Guardian“, dass die „französische Schönheit nie nur eine Frage des Aussehens war, sondern auch des Geistes“ sei und daher auch ihre universelle Anziehungskraft rühre.

Auch einige Abgeordnete wie der linke Fabien Roussel stellten sich hinter Gilles. Sie leide unter der Gewalt einer Gesellschaft, „die nicht akzeptiert, dass Frauen sich selbst in all ihrer Vielfalt definieren“.

Gilles selbst nahm via Instagram Stellung. Sie habe Kritik an ihrer Frisur erwartet und sei bereit gewesen. „Aber ich hatte nicht damit gerechnet, Kritik an meinem Körper zu erfahren.“ Seinen Körper wähle man nicht aus, eine Frisur könne man anpassen.