Neuerlich Raketenangriffe auf Tel Aviv

In der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen israelischen Städten hat es heute erneut Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören.

Die Nachrichtenseite Ynet berichtete, es seien rund 30 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, bekannte sich zu den Angriffen.

WHO: Kein funktionierendes Spital in Nordgaza

Im Norden des Gazastreifens gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) indes kein betriebsfähiges Krankenhaus mehr. Es fehlten Treibstoff, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Materialien, wie der WHO-Vertreter im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, mitteilte.

Die Patientinnen und Patienten dort würden nicht nur wegen mangelnder medizinischer Versorgung sterben. „Sie verhungern und verdursten“, berichtete WHO-Hilfskoordinator Sean Casey in einer Videoschaltung aus Rafah. Im gesamten Gazastreifen seien nur noch neun von 36 Gesundheitseinrichten im Betrieb.

Evakuierungen in Chan Junis

Israel ordnete unterdessen nach Angaben der Vereinten Nationen weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens an. Das UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erklärte, Israel habe Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.

In dem Gebiet hätten vor Beginn des Krieges mehr als 110.000 Menschen gelebt. Außerdem befinden sich in dem Gebiet laut OCHA 32 Notunterkünfte mit mehr als 140.00 Binnenflüchtlingen

Die israelischen Streitkräfte erklärten derweil, gestern seien mit Bodentruppen, aus der Luft und vom Meer aus Angriffe gegen „Dutzende Terroristen und Terroristen-Infrastruktur“ in Chan Junis ausgeführt worden.

USA bestätigen Gespräche über Waffenruhe

Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, bestätigte indes, dass zurzeit intensive Gespräche über eine mögliche neue Waffenruhe und einen Austausch von israelischen Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, stattfinden.