Die indische Hochzeitsbranche erlebt derzeit eine Rekordsaison. Innerhalb von rund drei Wochen finden etwa 3,5 Millionen Hochzeiten für indische Paare statt. Dabei wird ein Umsatz von umgerechnet fast 55 Mrd. Euro erwirtschaftet, heißt es von der Confederation of All India Traders.
Nach dem Vorbild bekannter Cricket- und Bollywood-Stars wächst der Trend auch bei vielen wohlhabenden Indern und Inderinnen, ihre Hochzeit im Ausland etwa in Thailand, auf Bali und den Malediven zu feiern. Das stößt bei den Branchenvertretern auf wenig Begeisterung, selbst Indiens Premier Narendra Modi forderte die Bevölkerung auf, auf „indischem Boden“ zu heiraten.
Ökonomen sehen als Hauptmotiv für Modis Aussagen sein Bestreben, den Verfall der indischen Währung Rupie zu stoppen. Auch seine „Vocal for Local“-Kampagne ziele darauf ab, Inder dazu zu bringen, Waren und Dienstleistungen im Land zu beziehen, berichtete die „South China Morning Post“. Vertreter der indischen Reisebranche bereiten sich dem Bericht zufolge auf Verschärfungen etwa durch höhere Steuern auf Ausgaben im Ausland vor.