UNO: In Südgaza leben Hunderttausende auf engstem Raum

Im Gazastreifen leben durch die von Israel angeordneten Räumungen großer Landstriche inzwischen Hunderttausende Menschen auf kleinstem Raum. Die Bevölkerungsdichte in der Region Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten liege bei mehr als 12.000 Personen pro Quadratkilometer, berichtete das UNO-Nothilfebüro (OCHA) heute.

Das entspricht viermal so viel wie vor Beginn der jüngsten Eskalation am 7. Oktober, die mit dem Überfall von Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel begann. Israel reagiert darauf seitdem mit schweren Angriffen, weil es die im Gazastreifen herrschende terroristische Palästinenserorganisation Hamas zerstören will. Zum Vergleich: In Wien leben durchschnittlich 4.778 Personen auf einem Quadratkilometer.

Rund 1,9 der etwa 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des schmalen Gazastreifens mussten wegen der Kämpfe ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Israel hat sie aufgerufen, in „sichere Zonen“ zu gehen, die das israelische Militär auf Landkarten eingezeichnet hat.

UNO: Nirgendwo sichere Zonen

Solche Zonen gibt es aber nicht, betonen die Vereinten Nationen. Eine sichere Zone müsse mindestens Aufenthaltsmöglichkeiten, Schutz, Sanitäranlagen sowie genügend Nahrung und Trinkwasser bieten. Das sei nirgendwo der Fall.

Bei den von Israel markierten Zonen handle es sich teils lediglich um Gehsteige. Gebäude seien völlig überfüllt, viele Menschen kampierten unter freiem Himmel, ohne Nahrung, Wasser, Toiletten und Schutz.