EU bereitet Beteiligung an US-Initiative im Roten Meer vor

Die EU bereitet eine Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer vor. Nach Informationen der dpa legte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen konkreten Vorschlag vor, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Anti-Piraterie-Operation „Atalanta“ ausgeweitet werden könnte. Er wird derzeit von den 27 EU-Mitgliedsstaaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.

Bei einem EU-Treffen am Donnerstag hatte nach Angaben von Diplomatinnen und Diplomaten nur Spanien einen Vorbehalt gegen die Mandatsänderung gehabt. In Brüssel wird gehofft, dass er auf innenpolitische Differenzen in Madrid zurückzuführen ist, die zügig beigelegt werden können.

Die von den USA ins Leben gerufene Operation „Prosperity Guardian“ (etwa: Hüter des Wohlstands) sieht vor, die internationale Militärpräsenz im Roten Meer deutlich zu verstärken. Hintergrund ist, dass vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen dort mehrfach Schiffe attackierten, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Ziel der Huthis ist es, ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen zu erzwingen.

Proteste im Jemen

Im Jemen gingen Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die von den USA geführte Militärkoalition zu protestieren. Die von den Huthis kontrollierte Nachrichtenagentur Saba veröffentlichte zahlreiche Nachrichten über Demonstrationen in größeren Städten im Norden des Jemen, darunter in der Hauptstadt Sanaa.

Ein Sprecher des Militärs veröffentlichte Fotos von großen Menschenansammlungen in Sanaa. Gleichzeitig warnte eine von den Huthis veröffentlichte Mitteilung Länder, sich der Koalition der USA anzuschließen. Man werde auf jede feindliche Aktion antworten.

Hapag-Lloyd kündigt Zuschläge für Nahost an

Unterdessen kündigte Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd Zuschläge für den Transport auf seinen Schiffen von und nach Nahost an. Wie aus einer Mitteilung auf der Website des Unternehmens von gestern hervorgeht, handelt es sich um einen Saisonzuschlag ab dem 1. Jänner für Fahrten von Asien und Ozeanien in das Gebiet Rotes Meer.

Die Höhe der Zuschläge liegen je nach Strecke und Größe der Container zwischen 250 und 1.000 Dollar (rund 230 bis 910 Euro) je Container. Zuvor hatte die dänische Reederei Maersk zusätzliche Beförderungsgebühren für Container angekündigt. Auch der französische Konzern CMA CGM handelt ähnlich.