Mord an Zivilisten in Bosnien-Krieg: Haft für fünf Serben

Fünf bosnische Serben sind in Bosnien-Herzegowina wegen des Mordes an Dutzenden bosniakischen Zivilisten zu Beginn des Bosnien-Krieges zu Haftstrafen zwischen fünf und 20 Jahren verurteilt worden. Das zentrale Gericht für Bosnien und Herzegowina verhängte gestern für den Serben Ilija Zoric die Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis, vier weitere Angeklagte wurden ebenfalls zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die fünf wurden für schuldig befunden, 1992 an einem Massaker an 29 muslimischen Frauen und Kindern im Dorf Zecovi beteiligt gewesen zu sein. Freigesprochen wurden hingegen sechs von elf ehemaligen Militärs und Polizisten, die in dem Verfahren seit 2015 vor Gericht gestanden waren.

Krieg forderte fast 100.000 Menschenleben

Zu den Verurteilten gehört auch der damalige Kommandant einer Kompanie der serbischen Streitkräfte, Dusan Milunic. Seine Haftstrafe beläuft sich auf zwölf Jahre. Milunic wurde für schuldig befunden, zusammen mit dem 2022 verstorbenen Chef einer Einheit der Bereitschaftspolizei, Radomir Stojnic, „die Säuberungsaktion“ organisiert zu haben.

Drei weitere Mitglieder von beteiligten Einheiten wurden wegen Mordes an vier anderen Zivilisten zu Gefängnisstrafen zwischen fünf und 14 Jahren verurteilt. Der von 1992 bis 1995 dauernde Bosnien-Krieg kostete fast 100.000 Menschen das Leben. Noch immer wird nach den sterblichen Überresten von 7.600 Opfern gesucht.