Feuerwehr entfernt umgefallenen Baum
APA/www.ffmoedling.at
„Zoltan“

Sturm sorgte erneut für Hunderte Einsätze

Der Heilige Abend hat für viele Menschen hierzulande stürmisch begonnen. Über Nacht sorgte das Sturmtief „Zoltan“ erneut für Hunderte Feuerwehreinsätze, vor allem im Osten war die Feuerwehr im Dauereinsatz. In der Steiermark sind Tausende Haushalte ohne Strom. In manchen Regionen des Landes beruhigt sich die Situation aber langsam wieder.

Das Sturmtief „Zoltan“ sorgte bis Sonntagfrüh für 750 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich. Die Nacht auf den Heiligen Abend sei etwas ruhiger verlaufen, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Der Schwerpunkt der Arbeit für die freiwilligen Helfer sei im Süden des Landes gelegen.

Vor allem im Bezirk Neunkirchen sind die Feuerwehren laut Resperger kaum zur Ruhe gekommen. 60-mal habe in der Einsatzzentrale der Notruf geläutet, fast in allen Fällen sei über entwurzelte Bäume berichtet worden, die auf Einfamilienhäuser gestürzt waren. Diesbezügliche Hotspots seien Aspang und Gloggnitz gewesen, wo die Helfer fast die ganz Nacht beschäftigt waren. Einsätze dieser Art seien auch aus Wiener Neustadt gemeldet worden, wo ebenfalls mehrere Sturmschäden zu beseitigen waren – mehr dazu in noe.ORF.at.

Einsatzkräfte kämpfen gegen Sturmschäden

Ein Sturmtief hält weiterhin Einsatzkräfte in ganz Österreich auf Trab. Von Tirol bis in die Steiermark sind Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen.

Die Feuerwehr Mödling berichtete im Laufe des Heiligen Abends davon, 30-mal im Stadtgebiet ausgerückt zu sein. So sei bei einem Einfamilienhaus das Dach zu etwa 40 Prozent abgedeckt worden. Vom Dach eines Mehrparteienwohnhauses wiederum seien Photovoltaikpanele gestürzt. Umgestürzte Bäume hielten die Helfer in der Bezirksstadt ebenfalls auf Trab.

Tausende Haushalte in Steiermark ohne Strom

In der Steiermark hatte der Sturm im Laufes des letzten Adventsamstags deutlich nachgelassen, am Abend aber und in der Nacht auf den Heiligen Abend nahmen die Windstärken wieder deutlich zu. Vor allem in der Obersteiermark waren am Sonntag erneut Tausende Haushalte ohne Strom. Aktuell stehe man „bei über 3.000 Haushalten ohne Strom. Mit Tagesanbruch sind alle Einsatztrupps wieder ausgerückt, um bis zum Abend, wie wir hoffen, die Stromversorgung in den allermeisten Haushalten wieder herzustellen“, so Urs Harnik, Sprecher der Energie Steiermark – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Auch in Wien steht die Berufsfeuerwehr aufgrund des Sturms im Dauereinsatz. Seit Samstagfrüh gab es in der Stadt 350 Einsätze. Wie Feuerwehrsprecher Christian Feiler gegenüber wien.ORF.at mitteilte, soll es sich bei den Einsätzen neben Baumschäden zum Beispiel auch um lose Dachziegel, die Wassereintritt verursacht haben, oder lose Baustellengitter gehandelt haben – mehr dazu in wien.ORF.at.

Hochwassersituation entspannt sich

In Oberösterreich und Salzburg hat sich das Wintertief mit orkanartigen Windböen und Starkregen in der ersten Nachthälfte deutlich abgeschwächt. „Gegen 20.00 Uhr hat das Einsatzgeschehen schlagartig nachgelassen“, hieß es am Sonntag vom Landesfeuerwehrkommando OÖ. Es seien zwar weiter starke Windspitzen verzeichnet worden, die Feuerwehren mussten aber nur mehr vereinzelt ausrücken. Auch die Hochwasserlage im Bundesland dürfte sich nach den starken Regenfällen langsam entspannen, laut dem hydrografischen Dienst des Landes fallen die Pegel der Flüsse wieder – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Fluss während Überschwemmung
Stamberg/Steyrer
Auch die Hochwassersituation war, wie hier in Niederösterreich, seit gestern angespannt, mancherorts gibt es Entwarnung

Zu einem gefährlichen Hangrutsch ist es jedoch in den frühen Morgenstunden in Kirchberg ob der Donau (Bezirk Rohrbach) gekommen. Der Erdrutsch beschädigte ein historisches Gebäude am Hangfuß schwer. Das neben der Donau gelegene Haus, das dem Vernehmen nach über die Weihnachtsfeiertage üblicherweise von der Bewohnerfamilie genutzt wird, stand in der Nacht jedoch leer.

Suche nach Verschüttetem erneut unterbrochen

In Tirol musste am Sonntag die Suche nach einem Einheimischen erneut unterbrochen werden. Auf dem Rappenkopf im Pitztal wird nach einem Lawinenabgang ein 46-Jähriger, der allein zu einer Skitour aufgebrochen war, vermisst. Die Suche hatte bereits am Samstag begonnen, bisher aber ergebnislos – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Einige Straßen gesperrt

Der ÖAMTC meldete, dass in der Steiermark die Ennstalbundesstraße (B320) zwischen Liezen und Wörschach in beiden Richtungen wegen eines Erdrutsches gesperrt war. Zahlreiche weitere Straßen wurden wegen umgestürzter Bäume gesperrt. In Kärnten kam es zu keinen Behinderungen, lediglich die B110 über den Plöckenpass war auf Höhe des Grenzübergangs gesperrt, Grund war ein Erdrutsch auf der italienischen Seite.

Schon tags zuvor wurde der ohnehin dichte Verkehr Richtung Süden und Osten durch teils heftige Schneefälle behindert, etwa auf der Südautobahn (A2) im Wechselgebiet, berichtete der ÖAMTC. Teilweise gab es kilometerlange Staus. Die Ö3-Verkehrsprognose warnte bereits im Vorfeld vor Behinderungen durch Fahrverbote für den Durchreiseverkehr auf mehreren Landesstraßen in Tirol. Betroffen waren die Bezirke Innsbruck, Reutte, Schwaz und Kufstein. Das Land will mit dieser Maßnahme verhindern, dass der Transitverkehr bei Staus auf den Transitstrecken durch kleinere Ortschaften ausweicht und dort den Nahverkehr lahmlegt.