Israel weist erneut Berichte über Gräueltaten zurück

Israel hat Berichte über Gräueltaten israelischer Soldaten bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als Lügen zurückgewiesen. Die Israelischen Streitkräfte (IDF) haben nichts mit Leichen zu tun, die beim Kamal-Adwan-Krankenhaus in Dschabalja im Norden des Gazastreifens entdeckt worden seien, stand in einer Mitteilung von heute.

Unter anderem sei in sozialen Netzwerken ein Video verbreitet worden, in dem ein roter Bulldozer angeblich Menschen bei einem Krankenhaus unter sich begräbt, hieß es weiter. Dieses Video stamme jedoch aus dem Jahr 2013 und habe nichts mit dem aktuellen Einsatz israelischer Soldaten in Dschabalja zu tun. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zweifel an Bericht

Bereits vor einer Woche hatte der katarische Nachrichtensender al-Jazeera berichtet, Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Krankenhauses Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch etwa 20 Menschen getötet. Der US-Sender CNN berichtete dann erneut über Angaben palästinensischer Augenzeugen zu dem Vorfall und weiteren Vorwürfen.

An dem Bericht waren allerdings schon damals rasch Zweifel laut geworden. Der Journalist Schajan Sardarisade von der Faktencheck-Einheit der BBC meinte auf X (Twitter) ebenso, das entsprechende Video stamme aus dem Jahr 2013 und aus Ägypten.

Waffen in Brutkästen

Die Armee wies die Anschuldigungen erneut zurück. Die IDF tue alles, um Unbeteiligten keinen Schaden zuzufügen. Das Krankenhaus sei von der Hamas für Terroraktivitäten missbraucht worden und sei in der Nähe eines ihrer Hauptquartiere gelegen. Israelische Soldaten hätten in dem Krankenhaus etwa 90 Hamas-Aktivisten festgenommen. Auf der Säuglingsstation seien in Brutkästen versteckte Waffen und andere militärische Ausrüstung gefunden worden. Zudem hätten die Soldaten ermöglicht, Unbeteiligte und Verletzte in Sicherheit zu bringen, bevor sie in das Krankenhaus vordrangen. Nur einige Dutzend Zivilisten hätten sich trotz Warnungen der IDF, dass ein Angriff bevorstehe, geweigert, das Gelände zu verlassen.