Streit mit Venezuela: GB unterstützt Guyana mit Kriegsschiff

Im Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana stellt sich Großbritannien auf die Seite des ölreichen Commonwealth-Partners Guyana. Das britische Verteidigungsministerium teilte gestern mit, noch in diesem Monat das Patrouillenschiff „HMS Trent“ der Royal Navy vor Guyana zu stationieren. Es werde den regionalen Verbündeten besuchen. Vor zwei Wochen hatten bereits die USA eine Militärübung mit Guyana angekündigt.

Bei dem Streit zwischen Venezuela und Guyana geht es um ein rund 160.000 Quadratkilometer großes, dünn besiedeltes Grenzgebiet rund um den Fluss Esequibo, das größtenteils aus Dschungel besteht. Zudem geht es um ein Gebiet vor der Küste, in dem große Öl- und Erdgasfunde gemacht wurden. Beide Länder beanspruchen die Regionen für sich. Die Grenze wurde 1899 festgelegt, als Guyana noch Teil des britischen Empires war. Der US-Konzern Exxon Mobil hat Erkundungsbohrungen in Guyana vorgenommen.

Der Streit hatte sich Anfang Dezember verschärft, als die Bevölkerung Venezuelas nach Regierungsangaben in einem Referendum für die Annexion von zwei Dritteln Guyanas stimmte. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte es Venezuela zuvor verboten, guyanisches Territorium zu annektieren. Guyana und Venezuela hatten sich nach dem Referendum darauf geeinigt, auf jegliche Gewaltanwendung zu verzichten und die Spannungen in dem Streit nicht zu verschärfen.