Libyens Börse nach fast neun Jahren wieder geöffnet

Nach fast neun Jahren wird an der libyschen Börse wieder gehandelt. Der Ministerpräsident der Nationalen Einheitsregierung, Abdulhamid al-Dbeibah, und Börsenchef Baschir Mohammed Aschur läuteten gestern zusammen mit anderen Würdenträgern die Startglocke in der Hauptstadt Tripolis.

Einem Insider zufolge soll in der kommenden Woche der Handel in der Stadt Bengasi ebenfalls aufgenommen werden. Die Börse sei ein Mittel zur Verbesserung der Wirtschaft des Landes, sagte Dbeibah. „Die Bedeutung des Aktienmarktes liegt in der Verdoppelung des Bruttoinlandsprodukts und der Schließung des Haushaltsdefizits, wodurch der Staatshaushalt entlastet wird.“

Von insgesamt zehn Firmen wurden zunächst acht gelistet, wie ein Sprecher der Börse mitteilte. Tatsächlich gehandelt wurden den Angaben zufolge die Aktien von drei. Die libysche Börse öffnete erstmals 2006. Nach dem Sturz des Machthabers Muammar Gaddafi 2011 wurde der Handel zunächst für mehr als zwölf Monate ausgesetzt. Mit dem Ausbruch des Bürgerkrieges 2014 kam er dann erneut zum Erliegen.