Hapag-Lyoyd meidet weiter Route durch Rotes Meer

Wegen der unsicheren Lage im Roten Meer meidet Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd weiterhin das Seegebiet im Nahen Osten. Die Schiffe würden weiter über das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas umgeleitet, teilte ein Unternehmenssprecher gestern mit. Hapag-Lloyd beobachte die Situation laufend und wolle Ende der Woche erneut entscheiden. Das Hamburger Unternehmen hatte unlängst mitgeteilt, bis Jahresende rund 25 Schiffe umzuleiten, die für das Rote Meer und den Sueskanal geplant waren.

Der dänische Rivale Maersk erklärte inzwischen, angesichts der angekündigten Maßnahmen zur Sicherung der Schifffahrtswege im Roten Meer die Route bald wieder nutzen zu wollen. Allein in den kommenden Wochen sollten mehrere Dutzend Containerschiffe die schnellere Route durch den Sueskanal und das Rote Meer nutzen. Allerdings stehe dieser Plan noch unter Vorbehalt.

Unter den Schiffen, die heute in einer Information an die Kunden des Konzerns aufgeführt wurden, war unter anderem die „Maren Maersk“, die am 24. Dezember den Hafen von Tanger in Marokko verlassen hat und die durch den Sueskanal weiterfahren wird.

Im Jemen haben sich die Huthi-Rebellen mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Am 15. Dezember war auch ein Hapag-Lloyd-Frachtschiff angegriffen worden. Die weltweit fünftgrößte Containerreederei hat Zuschläge für den Transport auf ihren Schiffen von und nach Nahost angekündigt. Maersk erhebt Zusatzgebühren für den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung.