Kiew: Eigene Rüstungsproduktion verdreifacht

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge 2023 trotz ständiger russischer Luftangriffe die Herstellung von Rüstungsgütern stark erhöht. „Insgesamt haben wir in diesem Jahr unsere Produktion verdreifacht“, sagte Olexandr Kamyschin, Minister für strategische Industrien, gestern vor Journalistinnen und Journalisten in Kiew.

Knapp ein Drittel des Wirtschaftswachstums von 4,9 Prozent sei durch Rüstungsbetriebe generiert worden. Insgesamt seien in den gut 500 zumeist privaten Unternehmen derzeit rund 300.000 Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt.

Schießpulver weltweit knapp

Kiew hat den Angaben des Ministers zufolge unter anderem die Herstellung von Mörsergranaten um das 42-Fache gesteigert. Bei Artilleriegranaten sei die Produktion fast verdreifacht worden.

Bei Granaten mit NATO-Kaliber von 155 Millimetern bestehe weiter Abhängigkeit von westlichen Lieferungen. Kiew arbeite aber am Aufbau einer eigenen Produktion. „Wir planen im nächsten Jahr den Übergang zur Serienproduktion“, verkündete Kamyschin. Ein Problem sei dabei jedoch die Beschaffung von Schießpulver, das weltweit knapp sei.

Eine Million Minidrohnen

Außerdem produziere die Ukraine inzwischen monatlich sechs Stück der selbstfahrenden Haubitzen des Typs Bohdana. Erheblich gesteigert wurde den Worten des Ministers nach auch die Produktion von Schützenpanzern und gepanzerten Fahrzeugen. Der Eigenbedarf könne dadurch aber noch lange nicht gedeckt werden.

Bei Drohnen im Fronteinsatz kommt bereits jetzt der Löwenanteil aus eigener Produktion. Mehr als eine Million First-Person-View-Drohnen – per Hand gesteuerte Drohnen, deren Flug sich über die Kamera in dem Gerät verfolgen lässt – sollen demnach 2024 produziert werden.