Israels Armeechef: Für Offensive im Libanon bereit sein

Das israelische Militär zeigt sich zunehmend bereit, den Kampf gegen die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon entscheidend auszuweiten. „Heute haben wir eine Reihe von Plänen für die Zukunft gebilligt, und wir müssen, wenn nötig, für eine Offensive bereit sein“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi gestern bei einem Besuch des Armeekommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. „Die israelischen Streitkräfte und ihr Nordkommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft“, fügte er hinzu.

Seit dem Überfall der aus dem Gazastreifen operierenden islamistischen Hamas auf das Grenzgebiet im Süden Israels am 7. Oktober liefert sich das israelische Militär ständige Kämpfe mit Hisbollah-Einheiten im Südlibanon.

Hisbollah beschoss Kirjat Schmona

Die vom Iran unterstützte Hisbollah beschoss unterdessen die israelische Grenzstadt Kirjat Schmona mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Die Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Krieges Zehntausende Bewohnerinnen und Bewohner der Nordregion aus Sicherheitsgründen in das Landesinnere gebracht.

Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

Die Kämpfe seit Anfang Oktober stellen an diesem Schauplatz die schwerste militärische Konfrontation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 dar. Experten zufolge folgen sie aber immer noch gewissen unausgesprochenen Regeln. Beide Seiten vermeiden bisher eine weitere Eskalation.