Viele befreite Hamas-Geiseln schwer traumatisiert

Viele Geiseln, die im November aus den Händen der Hamas-Terroristen im Gazastreifen freikamen, müssen einem Medienbericht zufolge auch Wochen später noch intensiv psychiatrisch behandelt werden.

Die Geiseln hätten die schlimmsten Misshandlungen und Traumata erlitten, die sie in ihrer Laufbahn erlebt habe, sagte Renana Eitan, Leiterin der Psychiatrie am Ichilov-Zentrum in Tel Aviv, der britischen Zeitung „The Guardian“.

Von den 14 Geiseln, die von ihrem Team behandelt würden, seien neun jünger als 18 Jahre sowie zwei Kinder unter zehn Jahren, sagte Eitan. Die meisten von ihnen benötigten eine langfristige Traumabehandlung.

„Schienen zunächst sehr glücklich und erleichtert“

Darunter seien Kinder, die während ihrer Gefangenschaft unter anderem mit Ketamin betäubt worden seien und unter schweren Entzugserscheinungen litten sowie welche, die sexuell missbraucht worden seien oder sexuellen Missbrauch mit ansehen mussten.

„Als sie zurückkamen, schienen sie zunächst sehr glücklich und erleichtert zu sein. Und auch wir waren sehr optimistisch“, sagte Eitan. Aber schon nach ein, zwei Tagen habe man festgestellt, dass die Opfer unter schweren Albträumen litten und „sehr, sehr verängstigt sind“. Die meisten seien körperlich und seelisch schwer misshandelt worden. „Wir wissen, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben.“

Auch Hunderttausende Kinder und deren Eltern im Gazastreifen sind durch die Folgen des andauernden Krieges Israels gegen die Hamas schwer traumatisiert. Fachleute warnen vor langfristigen Folgen, zumal es keine therapeutischen Einrichtungen mehr in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen gebe.