Hunderte weitere Ausländer verlassen Gazastreifen

Die Ausreisen von Ausländerinnen und Ausländern sowie Palästinenserinnen und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen gehen weiter. Heute sollten Hunderte aus dem abgeriegelten Küstenstreifen nach Ägypten ausreisen, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde am Grenzübergang Rafah hervorging.

Nach Angaben des ägyptischen Außenministeriums vom November hielten sich zeitweise etwa 7.000 Menschen aus 60 Ländern im Gazastreifen auf, die ausreisen wollten. Wie viele Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass sich derzeit noch in Gaza aufhalten, ist unklar.

Bemühungen um Österreicher

Im Gazastreifen befindet sich nach wie vor der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Er wird allerdings wohl von der Hamas als Geisel festgehalten. Shohams Frau und Kinder kamen durch eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über Geiselfreilassungen im Gegenzug für eine Feuerpause und die Freilassung palästinensischer Gefangener frei.

Wie die „Kleine Zeitung“ und „Österreich“ berichteten, bemüht sich der außenpolitische Sonderberater von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Peter Launsky-Tieffenthal, um die Befreiung des 38-jährigen Shoham. Der Diplomat Launsky-Tieffenthal, früher UNO-Untergeneralsekretär und später Sprecher der türkis-blauen Bundesregierung unter Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Außenamtsgeneralsekretär, trat heuer im Herbst in den Ruhestand, wurde aber bald Nehammers Sonderberater und habe mittlerweile wieder ein Büro im Bundeskanzleramt, schrieb die „Kleine Zeitung“. Vorige Woche habe Launsky-Tieffenthal Gespräche in Israel, Ägypten und Katar rund um Shoham geführt. Diese gestalteten sich schwierig.